Der erste Ruderweltcup des Jahres brachte für Paula Gerundt von der Saarbrücker Rudergesellschaft Undine statt einem Start im Zweier die Rückkehr in den deutschen Frauen-Achter, nachdem dort eine Sportlerin verletzungsbedingt ausgefallen war. Am Ort ihres bislang größten Erfolges saß die Saarbrückerin im Bug des deutschen Großbootes. Der gegenüber der Europameisterschaft in Plovdiv neuformierte Achter zeigte auf dem Lago di Varese eine gegenüber der EM verbesserte Leistung. Offensichtlich brachte die Hereinnahme des Zweiers Mührs/Clotten, der bei der EM noch im Zweier antrat, einen Zugewinn an Tempo und letztlich konnten im großen Finale am Sonntag sogar die Bronzemedaillengewinner der EM aus Italien geschlagen werden und das deutsche Team mit der Saarbrückerin rutschte mit Rang 4 näher an die Medaillenplätze heran.
Nachdem das deutsche Boot bereits im Bahnverteilungsrennen am Freitag den Rückstand auf Italien gegenüber der EM verkürzen konnte und das chinesische Boot deutlich hinter sich lassen konnte, wollte die deutsche Crew am Sonntag im Finale um die Weltcup-Medaillen den nächsten Schritt nach vorne machen. Gemeinsam mit Italien ging man das Rennen sehr offensiv an und überquerte auf Rang 3 die 500m Marke, hauchdünn hinter Italien und sogar noch auf Tuchfühlung mit den großen Favoritinnen aus Großbritannien. Auf dem Mittelteil der Strecke schoben sich dann die beiden Übersee-Boote aus Australien und den USA an den Deutschen vorbei, während die Italienerinnen ihrem Anfangstempo Tribut zollen mussten. Auf den letzten 500m entbrannte dann ein harter Kampf zwischen Deutschland und den Gastgeberinnen um Rang vier, den am Ende die Crew von Paula Gerundt um die Winzigkeit von 1/100sec für sich entscheiden konnte. An der Spitze des Rennens lieferten die Britinnen eine weitere Meisterleistung ab und konnten sich vor den US-Amerikanerinnen durchsetzen. Die Australierinnen folgten mit etwas Abstand auf Rang 3, deutlich zurück das Boot aus China.
Gegenüber rudern.de, dem Webportal des Deutschen Ruderverbandes, zeigt sich Bundestrainer Alexander Schmidt nach dem Rennen sehr zufrieden: „Die Mannschaft ist das ganze Rennen über offensiv geblieben und hat mit Selbstvertrauen gerudert. Den bedauerlichen Ausfall von Annabelle Bachmann, die auch in Luzern fehlen wird, und weitere gesundheitliche Probleme haben wir sehr gut kompensiert.“
Mit dem Verweis auf Luzern gab Schmidt auch schon einen Hinweis auf das nächste Ziel: den Weltcup in Luzern der bereits am übernächsten Wochenende auf dem Programm steht. Hier ist mit großer Wahrscheinlichkeit auch mit der Rückkehr der rumänischen Olympiasiegerinnen zu rechnen, die nach der „Holzmedaille“ der EM sicher noch eine Rechnung offen haben. In Luzern wird es somit sicher noch einmal einen sehr aussagekräftigen Formtest geben, bevor dann aufgrund der erst spät im Jahr stattfindenden WM ein sehr langer Trainingsblock folgt.
Während für Paula Gerundt nun eine Woche Training für den Weltcup Luzern ansteht, geht es am Mittwoch dieser Woche für die U23- und Junior-Athleten der Saarbrücker RG Undine zu deren nationalem Saisonhöhepunkt: ab Donnerstag finden in Köln auf dem Fühlinger See die Deutschen Jahrgangsmeisterschaft der U17/ U19/ U23 statt. Hier finden am Samstag die Finals der U23 statt und am Sonntag die Finals der U17- und U19-Klassen. Nach erfolgreichen Vorbereitungsregatten rechnen sich die Sportlerinnen und Sportler von Landesstrainer Diethelm Maxrath bei der DM gute Chancen aus.
(msf)