Am vergangenen Wochenende fand die U23-Europameisterschaft der Ruderer im tschechischen Racice statt. Unverhofft und kurzfristig fand sich auch Luca Britten von der Saarbrücker RG Undine im Starterfeld, nachdem er zum Tag des Meldeschlusses vom Deutschen Ruderverband die Mitteilung bekam, dass er den deutschen Platz im Leichtgewichts-Einer einnehmen könne. Dementsprechend blieb dem 20-jährigen Studenten und Trainer Diethelm Maxrath nur rund eine Woche Zeit zur Vorbereitung auf den bisherigen Höhepunkt in Luca Brittens Ruderkarriere. Statt Urlaub bekam der gebürtige Saarburger also die Chance auf einen ersten Auftritt auf internationaler Bühne! Die Vorfreude auf den Start im Nationaldress, wog sicher einen Teil der spontanen Vorbereitung auf und Luca Britten ging hochmotiviert in die Veranstaltung in der Tschechischen Republik.
Am vergangenen Samstag stand der Vorlauf gegen drei Gegner an, hier ging es darum, einen der ersten beiden Plätze zu belegen, um den Einzug ins Finale abzusichern und nicht von der „Lucky Loser“-Regel zum Finaleinzug abzuhängen. In diesem Rennen brachte der türkische U23-Weltmeister gleich seinen Favoritenstatus zum Ausdruck. Luca Britten konnte sich den wichtigen zweiten Platz vor dem Schweizer Ruderer sichern, Rang 4 ging an den moldawischen Ruderer.
Bereits einen Tag später dann das Finale: Favoriten waren der U23-Weltmeister aus der Türkei und der WM-Bronzemedaillengewinner aus Italien. Diese beiden führten auch von Beginn an das Feld an. Luca Britten startete gut und wollte versuchen, trotz der wenigen Vorbereitung im großen Finale eine gute Rolle zu spielen. Das gelang ihm zunächst auch und die 500m-Marke wurde auf Platz 3 überquert. Über den Mittelteil des Rennens musste sich der Deutsche aber dann mit dem Griechen auseinandersetzen und letztgenannter konnte dieses Duell zunehmend zu seinen Gunsten entscheiden während an der Spitze die beiden Favoriten um die Goldmedaille kämpften. Auf dem letzten Streckenabschnitt entscheiden sich sowohl der Kampf um Gold wie der Kampf um Bronze jeweils deutlich und die Medaillen gingen in die Türkei (Gold), nach Italien (Silber) und Griechenland (Bronze). Hinter diesen drei Sportlern gab es noch einen Spurt um Rang 4 da der „individuelle neutrale Athlet“ (aus Russland oder Weißrussland) sich an Luca Britten herangekämpft hatte und diesen mit den letzten Schlägen noch abfangen konnte. Luca Britten kam somit in seinem ersten internationalen Finale auf Rang 5, ein Ergebnis, dass sich in Anbetracht der Umstände sicher sehen lassen kann und vor allem für die neue Saison Motivation vermitteln sollte! Der sechste Rang ging dann an den Sportler aus der Schweiz.
Nach diesem internationalen Event ist die weitgehend erfolgreiche Regattasaison 2025 fast an ihrem Ende angekommen. Zum Abschluss des internationalen Regattajahres gehen die Augen der Saarbrücker Ruder-Community noch auf die Weltmeisterschaften in Shanghai (CHN) in der letzten Septemberwoche. Hier wird Paula Gerundt das deutsche Frauen-Team als Ersatzfrau ergänzen.
(msf)